22|05|2024

Heimat ist in Meiningen erlebbar

Meiningen bietet aufgrund ihrer identitätsstiftenden Vergangenheit als Residenz- und Theaterstadt eine reiche kulturelle Landschaft, die der Region insgesamt nicht nur Vergangenheit, sondern auch Zukunft geben wird. Dabei strahlt die Stadt in die Region hinein und ist gleichzeitig Beispiel dafür, wie ein positives Heimatgefühl erzeugt werden kann.
Besonders hervorzuheben ist hier das Staatstheater Meiningen. Das kleine, aber feine Vier-Sparten-Theater mit Musiktheater, Konzert, Schauspiel und Puppentheater genießt in der Region und darüber hinaus einen ausgezeichneten Ruf.

Vor diesem Hintergrund fand am 21. Mai im traditionsreichen Hotel „Sächsischer Hof“ in Meiningen eine Podiumsdiskussion statt. Unter dem Titel „Heimat & Kultur – nicht nur weiche Standortfaktoren“ diskutierten Protagonisten und Politiker mit anwesenden Interessenten. Neben Dr. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., Jens Neundorff von Enzberg,
Intendant des Staatstheaters Meiningen, und Dr. Philipp Adlung, Direktor der Meininger Museen, konnte die Landtagsabgeordnete Janine Merz und Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Ministerium Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, auf dem Podium begrüßt werden.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Meiningen, Fabian Giesder, gab Dr. Wolfgang Thierse, der Hauptgast des Abends, den Impuls zum Thema. Nicht nur sein Amt als Vertreter der höchsten deutschen Legislative, sondern er als einer der herausragenden Kulturpolitiker Deutschlands und letztlich auch die Verbundenheit mit seiner Heimat Südthüringen hatte den Saal mit aufmerksamen Zuhörern gefüllt. Heimat, zunächst von ihm grundsätzlich, aber auch persönlich reflektiert, wurde schnell aktuell, weil dieses Gefühl erlebbar, aber auch erwerbbar ist. Sowohl der hier Geborene als auch der Zugezogene kann Heimat fühlen. Heimat hat dabei viele Aspekte, auf jeden Fall gehören Bildung und Kultur dazu. Man kann erwarten, dass beide Seiten sich für den Anderen interessieren und auf einander eingehen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde sehr konkret darüber gesprochen, , wie Heimat und Regionalentwicklung in Meiningen erlebbar, aber auch gestaltbar sind. Nachdem der Traum von der Eisenbahnwelt und einer einzigartigen Tübke-Ausstellung bereits (bald) erlebbar ist, schlummern die einmaligen Schätze von 150 Jahren Theaterkulissen noch in den Depots. Am Geld muss es nicht scheitern, bekannten sich Merz und Feller – hier kann sich Hartnäckigkeit und die richtige Wahlentscheidung auszahlen. Bereits die Wiederbelebung des Sächsischen Hofs vor einem Jahr durch die Politik zeigt das Verständnis der regionalen Entscheider, dass jeder investierte Euro sich auszahlt. Mit seinem Staatstheater braucht sich die Stadt nicht hinter Erfurt zu verstecken und Selbstbewusstsein stärkt in diesem Zusammenhang auch das Gefühl für Heimat.